Rottegülle

“ Nein, die Gülle stinkt nicht so!“

Unser Kunde Tobias erzählte uns vor kurzem folgende Geschichte:

„Vor ein paar Jahren ist eine Familie in der Nachbarschaft zugezogen. Der Junge wurde schon hier im Dorf geboren und ist oft bei mir auf dem Schlepper mitgefahren. Und an einem Tag kam er nach Hause und seine Mutter hat gesagt: ‚Boah riech mal, der Tobias fährt Gülle‘. Und dann hat Arne gesagt: Ne Mama, das ist nicht Tobias seine Gülle! Die stinkt nicht so! (Tobias lacht 😄) Und das war wirklich so, da hat ein Bauer aus dem Nachbarort hier Gülle auf eine Fläche gefahren die bis relativ nah an den Ort geht. Und der hat immer eine stinkige Gülle. Unsere Gülle kannst du bei egal welchem Wetter bis an den Ortsrand fahren und die riechst du halt nicht. Die riecht zwar auch nach Gülle, aber nicht penetrant. Und wenn das schon Leute merken, die nicht im Stall sind,…?! Also da erinnere ich mich gerne dran zurück.“

Rottegülle vs. verfaulte Gülle

Was hier anschaulich beschrieben wird, ist der Unterschied zwischen einer verrotteten Gülle und einer verfaulten Gülle. Eine Rottegülle stinkt nicht. Es herrscht ein anderes mikrobielles Milieu vor. Rotte ist aus dem Haus- und Gartenkompost bekannt. Dem entgegengesetzt ist Fäulnis, welche sich am stark penetranten Geruch erkennen lässt. „Die gute Landluft“ – wie man so schön sagt – ist also eine Gülle im Fäulnis-Milieu.

„Solange frische Gülle zuläuft im Pott, ist sie immer am Blubbern, also dass sie ein bisschen schäumt. […] Insgesamt ist sie auch homogener. Wenn ich jetzt Gülle aufgerührt habe, kann ich die drei Tage lang fahren, ohne dass ich zwischendurch nochmal rühren muss.“

Eine weitere Eigenschaft von Rottegülle: Sie ist aktiv und lebendig, sie blubbert. Rotte findet mithilfe von sauerstoffliebenden Bakterien statt, diesen aktiven Prozess sieht man an der Nahaufnahme sehr deutlich. Außerdem werden Schwimmschichten reduziert und damit die Fließfähigkeit der Gülle verbessert.

68% organisch gebundener Stickstoff

Tobias hat uns seinen LUFA-Untersuchungsbericht der Rindergülle zur Verfügung gestellt. Klar erkennbar ist: Bei einem Gesamtstickstoff-Wert von 0,31% liegt der Anteil von Ammoniumstickstoff bei 0,1%. Somit ist der Anteil von organisch gebundenem Stickstoff bei etwa 68%. Bei nicht-rottender Gülle liegt ein Verhältnis von 50% organisch gebundenem Stickstoff und 50% Ammoniumstickstoff vor.

Ammoniumstickstoff ist den Pflanzen direkt verfügbar und liegt in der Gülle gasförmig vor. Bei der Ausbringung aufs Feld kann dieser sich verflüchtigen. Wie stark die Stickstoff-Emissionen sind, hängt von der Ausbringungstechnik ab. Andere Nährstoffe liegen als in Wasser gelösten Ionen vor und sind damit leicht auswaschbar, besonders wenn die Bodenstruktur geschädigt ist.

Organisch gebundene Nährstoffe verflüchtigen sich nicht über die Luft oder werden ausgeschwemmt. Sie bleiben dadurch im Boden erhalten. Hier werden sie durch Bodenlebewesen umgesetzt und dadurch den Pflanzen über einen längeren Zeitraum verfügbar gemacht. Nicht von den Bodenlebewesen umgesetzte organische Substanz trägt zum Humusaufbau im Boden bei. Es lässt sich sagen: Je mehr Nährstoffe wie Stickstoff in organisch gebundener Form vorliegen, desto verträglicher für die Pflanzen und das Bodenleben ist die Gülle.

Wie kommt man zu einer Rottegülle?

Immer öfter hören wir in letzter Zeit von verschiedenen Verfahren und Produkten, wie man zu einer Rottegülle kommt. Viele davon sind sehr kostspielig! Unser Weg und auch der Weg, den Tobias geht, ist die Pflanzenbiologie agriPUR. Hierin befindet sich jene Biologie, welche im natürlichen Kreislauf unter anderem die Bindung der Ionen in wässriger Lösung bewerkstelligen kann. Der durch agriPUR behandelte Wirtschaftsdünger wird so zu einem hochwertigen Dünger in einer gesunden Kreislaufwirtschaft.

agriPUR zur Aufbereitung der Wirtschaftsdünger hat grundsätzlich 2 Aufgaben:
  • Umwandlung von Fäulnis in Rotte
  • Überführen von Nährstoffen in eine organische Bindung

Einsatz bereits in der Silage

Am effektivsten ist der Einsatz von agriPUR bereits in der Silage. So kann agriPUR an vielen Stellen seine volle Wirkung zeigen: Bereits in der Silage mit eingebracht werden Silagen hochverdaulich und Stärke optimal verfügbar. Dies wirkt sich positiv auf en Stoffwechsel der Tiere aus. Durch den Verdauungstrakt der Tiere gelangt agriPUR somit automatisch in die Gülle. Richtig dosiert ist also keine weitere Behandlung der Gülle mehr notwendig und der Rotteprozess wird schon direkt im Stall gestartet – quasi als Nebeneffekt. Weiterer Vorteil: Durch Bidnung des Ammonium-Stickstoff ist der stechende Ammoniakgeruch reduziert und das Stallklima verbessert sich.

☝️Jetzt beginnt die Silagesaison. 👉👉Genau der richtige Zeitpunkt, um sich Gedanken um die Gülle zu machen!