Dieses Interview entstand mit unserem Tagespraktikanten Finn während des Zukunftstages 2024

Finn: Gibt es Nachteile von den Produkten?

Uwe: Voraussetzung ist, dass du dich mit Produzenten auseinandersetzt, die eine gute Qualität. Eine billige Qualität auf den Markt zu bringen macht keinen Sinn. Wir beziehen unser Mineralfutter schon 27 Jahre von der gleichen Firma und wir haben noch keine Beanstandung gehabet. Von der Zusammensetzung nicht, von der Qualität nicht, die Ware war immer astrein. Es gab mal, dass ein Sack kaputt war, aber das hat damit nichts zu tun, so etwas entsteht auf dem Transportweg. Durch die Qualität sehe ich auch wie sich die Leistung entwickelt, wie die Milchleistungen sich entwickeln, wie die Tiere aussehen. Du hast das jetzt selber gesehen, die Tiere in Jordanien sehen wie aus dem Ei gepellt aus. Das sind für mich Richtlinien, wo ich zunächst drauf achte.

Finn: Wie bist du überhaupt darauf gekommen, in diese Richtung zu gehen? Was war dein Ansporn dazu?

Uwe: Ich habe dir ja gesagt, dass ich 19 Jahre lang, bei einer Futtermittelfirma tätig war. Dort da hatten wir Schweine und Kühe betreut. Da war es ein bisschen vielfältiger, aber mein Steckenpferd waren immer die Kühe, weil ich selber Mutterkühe hatte. Das ist letztendlich egal, ob du Milchvieh oder Mutterkühe hast: wie die Kuh funktioniert das merkst du wenn du Tiere hast und diese beobachtest.

Was war mein Ansporn? Mein Ansporn war allein von Zuhause aus was ich dir schon erzählte: Wenn die Kälber im Frühjahr Februar, März, April im Stall geboren wurden, hatten die mit Frühdurchfällen zu tun. Das war für mich so ein Ansporn das raus zu bekommen. Das hat lange gedauert, aber dann war ich mal eingeladen zu einem Workshop in der Nähe von Berlin und da wurde dann die Pflanzenbiologie vorgestellt. Und dann habe ich mir mal einen Kanister kommen lassen und habe dieses pur auf die Silage auf den Futtertisch gesprüht. Und von da an war Schluss damit.

Ich hatte immer ein Siliermittel in der Silage. Und ich habe erst viel später begriffen, dass ein Siliermittel nicht das kann, was ein Naturprodukt kann, weil es einfach nur ein kleiner, geringer Auszug ist, der nicht ganzheitlich wirkt. Das habe ich viel  später erst verstanden, wie wichtig es ist mit naturnahen Produkten zu arbeiten, wie mit den Natursalzsteinen oder der Pflanzenbiologie und damit habe ich viele Probleme in den Griff bekommen. Niemals mehr Kälberdurchfälle! Und das habe ich natürlich in die Kundschaft getragen. Und dann hatte ich die Vision – ja ich bin da auch sehr offen – ich habe mich mit Menschen unterhalten, die was Besonderes, was ich noch nie gehört habe gemacht haben. Und das habe ich mir mal angehört und konnte das anfangs auch nicht alles verstehen, aber ich habe es ausprobiert und habe das festgestellt: Ich hatte einen Sommer eine nicht so gute Silage. Es hatte dauernd geregnet und dann hatte ich da ich einen überständigen Schnitt geerntet. Also viel Ertrag und keine gute Qualität und wenig Protein drin. Als ich die Silage gefüttert habe, schissen die Kühe harten, festen Kot und dieser fiel nicht durch die Roste. Mein Befürchten war, wie krieg ich die Scheiße da wieder weg und auch aus dem Güllekanal? Ich dachte ich muss das alles mit der Hand rauspulen, so fest war der Kot. Und dann habe ich dieses Produkt, was man mir da angepriesen hatte, das sollte bewirken, dass die Kuh animiert wird mehr Mikrobeneiweiß im Pansen zu produzieren. Dann hatte ich jedem Tier nur einen Teelöffel auf die Tagesration getan. Das hat drei Tage gedauert und dann war der Kuhschiss ganz anders. Der war nicht mehr fest, sondern wie Hefeteig, so richtig fluffig und viel dünner. Das hatte ich dann eingebaut in meine Mineralfutterschiene und habe es dann folgendermaßen angepriesen: „Mit diesem Mineralfutter könnt ihr Protein sparen, also Raps und Soja. Wenn ihr mit der Pflanzenbiologie eure Silagen macht, dann könnt ihr Energie einsparen“. Dann hatte ich ein Rechenbeispiel gemacht und das ist total aufgegangen. Nach einem halben Jahr und auch viel früher schon festzustellen, dass die Milch praktisch mit weniger Kraftfutteraufwand gleich war. Ich war ja nicht erpicht mehr Milch zu machen, ich wollte erstmal den Gleichstand erreichen mit den selben Milchinhaltsstoffen. Und den hatte ich erreicht. Nach einem halben Jahr hatte ich dann noch zusätzlich den Effekt, dass die Kühe sehr einheitlich von A-Z in der Kondition (BCS) waren. Und das war ein Riesending was ich da geschaffen hatte. Ich habe keine fetten Kühe mehr gehabt und auch keine mageren Kühe.

Finn: Wie siehst du es mit Leuten, die das noch nicht entdeckt haben? Wieso hatte das noch keinen Boom?

Uwe: Du musst es so sehen Fynn,  ich war immer alleine tätig. Ich hatte so viel zu tun, dass ich das gar nicht so publik machen konnte und in den ersten Jahren hatte ich mich das auch gar nicht so getraut publik zu machen. Damals wo Kevin, Hauke und Kim angefangen sind, hatten die das ja bestätigt. Die haben genau das gleiche gesehen auf den Betrieben. Und das hat mir dann wieder mehr Mut gegeben mehr zu machen. Und wenn du in der Öffentlichkeit stehst und unter der Beobachtung der Mitbewerber stehst, hatte ich auch keine Lust darauf, mich damit auseinanderzusetzen. Und heute ist das so, meine Betriebe, die ich schon über Jahre oder Jahrzehnte betreue, die wissen das. Und die verstehen das auch. Und Eike macht heute mehr Öffentlichkeitsarbeit, um das über WhatsApp-Status oder unsere Internetseite nach vorne zu bringen. Das wird jetzt erst losgehen. Wir hatten vorher die Möglichkeit nicht, wir hatten keinen, der das gemacht hat. Und deswegen wollen wir auch kleine Filme drehen oder wir haben vor ein paar Wochen ein Webinar gemacht. Und sowas werden wir in Zukunft öfter machen. Da können sich Leute zuschalten. So kann sich jeder dem Webinar zuschalten, wer möchte und dann kann man auch drüber diskutieren. Bei unserem Webinar hatte ich einen Vortrag über Milchviehmanagement gehalten und die Hersteller von agriPUR haben einen Vortrag gehalten und die Funktionsweisen des Produktes im Einzelnen erklärt. Es ist ja nicht, dass es sowas auf dem Markt nicht gibt. Es gibt ähnliche Produkte, aber wir haben eine ganz andere Wirkung. Und da wir mit dem agriPUR einzigartig auf dem Markt sind, möchten wir die Einzigartigkeit auch herausstellen. Und ich hatte letztes Jahr einen Kunden, der hat bestimmt 12 Jahre agriPUR eingesetzt, aber letztes Jahr hat er es nicht gemacht. Da hat er ein anderes Produkt gekauft. Er hat mir nicht gesagt welches Produkt, aber dieses Jahr hat er mich im Frühjahr wieder angerufen und hat gesagt: Uwe, ich habe ja letztes Jahr das und das eingesetzt und es hat nicht so funktioniert. Dann erzählte er, was  schief gegangen war. Ja, sagt er, wir hatten Buttersäure und die Silagen waren nicht klasse. Und das kannten die bei dem agriPUR gar nicht. Und dieses Jahr hat er das wieder gekauft.

Und das bestätigt immer wieder, dass wir da auf dem Markt einzigartig sind. Es gibt auch ganz wenige Betriebe, die dieses System, so wie ich es fahre, auch fahren. Für mich in der Beratung sind das die Produkte und das andere ist das Umsetzen; denn die Gesetzmäßigkeiten einer Kuh ist der Pansen und die ganzen Verdauungsorgane mit Labmagen und Netzmagen, Dünndarm, Dickdarm und so weiter. Und wer den Aufbau einer Kuh verstanden hat, der weiß, dass der Pansen ein ganz wichtiges Instrument ist. Einmal die Biologie, die in dem Pansen ist und einmal die Zotten, die Pansenoberfläche. Je mehr Oberfläche, desto mehr Futter kann umgesetzt werden. Je mehr Biologie im Pansen ist, desto mehr Futter kann umgesetzt werden. Und je mehr das alles im Gleichgewicht ist, je gesünder sind die Kühe und je älter können diese Kühe werden.

Finn: Glaubst du, dass dieses Produkt noch mehr bewegen wird oder ab einem bestimmten Zeitpunkt noch mehr benutzt wird?

Uwe: Ja wir können aufgrund der Rock River Analysen feststellen, dass die Silagen eine höhere Faserverdaulichkeit und die Maissilagen eine höhere Stärkeverdaulichkeit haben. Das ist aufgrund der Analysen eindeutig sichtbar.

Finn: Denkst du auch, dass es nicht mehr allzu lange dauern wird, bis die meisten Leute erkennen werden, dass das nützlich ist und dass sich auch der komplette Markt sich dann ändert?

Uwe: Das kann durchaus angehen. Es ändert sich sowieso viel auf dem Markt. Die regenerative Landwirtschaft, die ich ja eigentlich schon unbewusst mit angeschoben habe mit der Rottegülle usw. kann sich noch vervielfachen. Die industrielle Landwirtschaft hat doch immer wieder mit Grenzen zu tun und mit Kosten zu kämpfen. Und wenn ich eine Rottegülle habe, dann habe ich einfach mehr Nährstoffe für die Pflanze  zur Verfügung. Die Nährstoffe, die sowieso im Boden sind, können besser genutzt werden. Also der Markt ist schon offen dafür und natürlich kommt es immer darauf an, wie es angepriesen wird. Wir sind jetzt keine so große Firma und kein Konzern, dass wir in jeder Fachzeitschrift Annoncen starten. Das können wir gar nicht bezahlen und das wollen wir auch gar nicht. Für uns sind die Kunden interessant, die sich wirklich auch für neue Sachen interessieren. Das sind für uns die Kunden. Und man kann nicht jeden als Freund haben. Aber wenn es mehr sind und mehr dieses umsetzen wollen und möchten und können, dann sind wir gerne bereit, das zu unterstützen.