Milchproduktion in Jordanien
Mitten in der Wüste in Jordanien wurde eine Milchviehanlage für 1000 Milchkühe errichtet. In einem Landstrich, wo es nur Sand gibt.
Die Kühe wurden aus Deutschland importiert. Tragende Holstein Friesian Färsen aus Schleswig Holstein.
Das Futter (Luzerneheu, getrocknete Maisilage, Stroh und Additive) wird aus dem europäischen Raum zusammen gekauft. Körnermais, Gerste, Futtermaispflanzen und Sojaextraktionsschrot werden direkt in Teilen Jordaniens erzeugt oder gehandelt.
Eine ganz andere Landwirtschaft, wie wir es kennen. Dass auch diese funktioniert und gewinnbringend ist beweisen die Betreiber mit ihren Mitarbeitern.
Die Haltungsform der Tiere ist unter freiem Himmel mit Schutzdächern, so eine Art Kompostauslauf, der täglich technisch gelockert wird.
Der Standbereich am Futtertisch wird einmal täglich gesäubert. Mit einem speziellen Güllefaß wird dieser Bereich abgesogen.
Melken mit Ruhe
Gemolken wird 3 x in einem De Laval Fischgräten Melkstand Doppelt 2‘er mit je 16 Melkplätzen. Das Treiben der Kühe aus den einzelnen Gruppen in den Vorwartehof und auch dann das Lenken in den Melkstand wird mit viel Ruhe und lautlos betrieben. Das haben wir angeregt und es hat dem Betrieb ca. 1 Liter mehr Milch gebracht. Heute sind alle Kühe sehr relaxt beim Melken und sie gehen recht zügig alleine heraus und in die jeweilige Haltungsgruppe.
Höhere Färsenleistung
Heute kalben die Färsen mit 22 Monaten ohne Probleme ab. Sie haben sich sehr gut entwickelt, haben eine tiefe Rippe und ein gutes Gewicht. Rechts im Bild ist eine Färse der neuen Generation, die uns mit Stolz präsentiert wurde. Eine Färse aufgezogen nach dem mmb-Konzept. Heute liegt die Färsenmilchleistung nur kaum unter der Leistung der Altkühe.
Die Gesamtmilchleistung hat sich in den letzten 2 Jahren um 1/3 erhöht und die Futterkosten sind niedriger geworden.
Fütterungskonzept
Gefüttert wird 2 x täglich und an den sehr heißen Sommertagen 3 x täglich.
Das Fütterungsmanagement haben wir vor 2 Jahren so eingestellt, dass nur wenige Rationen gefüttert werden.
- eine Ration für alle melkenden Kühe
- eine Trockensteherration
- eine für Heifers 12 – 18 Monaten
- eine für Jungrinder 7 – 11 Monaten
- eine für Kälber 3 – 6 Monaten
Kälberaufzucht
Für die Kälber 0 – 2 Monaten wird eine spezielle Kälbermischung (Trocken TMR) mit Luzerne, Getreide, Soja und Additive gemischt.
Weibliche Kälber werden mit Vollmilch getränkt. Durch diese Maßnahmen und der neuen Haltungsform in Iglus haben sich die Kälberverluste deutlich reduziert. Ein großes Problem im Winter sind die Temperaturschwankungen und im Sommer die unerträgliche Hitze. Gegen die Hitze wurden im letzten Jahr Sonnenschutznetze gespannt.
Eine ganzheitliche Beratung führt zum Ziel
Die grundlegenden Veränderungen wurden in den letzten Jahren mit Erfolg umgesetzt. Nun geht es darum diesen Stand zu halten und in gewissen Bereichen weitere Entwicklungsschritte zu machen. Die Milchleistung ist auf einem guten Niveau, sehr stabil übers Jahr gesehen. Dennoch gibt es Ziele, an denen gemeinsam gearbeitet wird. Unter anderem, wie kann mehr Milch ermolken werden?